Ein Handwerk mit langer Tradition

Pflasterer – ein Beruf mit Zukunft und eine der bestbezahlten Lehren überhaupt.

„Wenn die Lehrlinge auf der Baustelle mitarbeiten, erhalten sie bis zu € 380,- Taggeld netto in einem Durchschnittsmonat zusätzlich zur Lehrlingsentschädigung.“

Richard Michels – Creativ-Pflasterung KG
  • Fotos: Creativ-Pflasterung/Privat

Bereits in frühen Hochkulturen war die Arbeit der Pflasterer ein hochgeschätztes Handwerk. Die wichtigsten Verkehrswege der Ägypter und Römer wurden gepflastert. Bis ins 19. Jahrhundert waren Pflasterungen sogar die einzige Möglichkeit, Straßen und Wege zu befestigen und frei von Schlamm und Staub zu halten.

Heutzutage erlebt das Pflasterer-Handwerk einen neuen Hype. Und das nicht nur, weil man mit einer kreativen Pflasterung bewusst die Flächengestaltung im privaten wie öffentlichen Raum aufwertet, denn sie gilt als besonders nachhaltige Methode um Flächen zu befestigen. Sondern auch funktionale wie ökologische Faktoren sprechen neben den ästhetischen Argumenten dafür. 

Durch das nicht fugenlose Verschließen der Oberfläche sind gepflasterte Flächen für den Boden atmungsaktiver, da Wasser versickern kann. Zudem macht die Kleinteiligkeit von Pflasterungen Reparaturen einfacher, da nur die schadhaften Steine ausgetauscht werden müssen.

Dieses nachhaltige und ressourcensparende Handwerk passt zum jetzigen Wandel der Zeit und dem Wunsch junger Menschen nach einem sinnstiftenden Beruf.

Immaterielles Kulturerbe

Pflaster werden seit Jahrhunderten von Menschenhand hergestellt und die Methoden haben sich stets mit der Technik weiterentwickelt. In Österreich zählt es zu den reglementierten Gewerben und seit 2018 sogar zum immateriellen Kulturerbe der UNESCO. Auf diese Weise sollen lokale Traditionen und historische Gewerke vor dem Aussterben bewahrt werden.

Früher wurde das handwerkliche, historische Wissen an nächste Generationen stets mündlich und praktisch weitergegeben. Heute ist es dem Lehrling ebenfalls nur durch regelmäßige Übung unter fachmännischer Anleitung möglich, Pflasterarbeiten sowie die Steinverbünde korrekt auszuführen. 

Welche Voraussetzungen sollte man für den Beruf mitbringen? Zuallererst wird Kreativität verbunden mit Freude an körperlicher Betätigung gefordert. Als Pflasterin oder Pflasterer gestaltet man private wie öffentliche Flächen und gibt Räumen eine Wirkung, die Generationen überdauert. Eine genaue, präzise Arbeitsweise ist daher unerlässlich. 

Mathematisches sowie technisches Verständnis sollte auf jeden Fall auch vorhanden sein. Daneben tragen die Erfahrung und das handwerkliche Geschick dazu bei, dass jede Pflasterfläche ein Unikat ist, mit dem ein bleibender Wert geschaffen wird. 

Ausbildung: dreijährige Lehre

Wer Pflasterer werden will, muss eine Lehre absolvieren. Diese erfolgt nach dem dualen System. Das bedeutet, dass man sowohl die Theorie in der Berufsschule lernt als auch von Anfang an in einem Betrieb mitarbeitet. 

Wenn man die Lehre mit Matura wählt, wird die Ausbildungsdauer auf vier Jahre verlängert. Der Unterricht in der Berufsschule findet geblockt in den Wintermonaten statt und dauert zwischen neun und elf Wochen. 

Nach dreijähriger Ausbildungszeit tritt man schließlich zur zweiteiligen Facharbeiterprüfung an, die aus einer praktischen Prüfarbeit und einem mündlichen Fachgespräch besteht. 

Der Durchschnittsnettomonatslohn der dreijährigen Lehrzeit teilt sich in Abhängigkeit der tatsächlich gearbeiteten Stunden und der Anzahl der Arbeitstage in einem Monat auf und erstreckt sich zwischen 1.090 Euro im ersten und 1.898 Euro im 3. Lehrjahr (gültig ab 1.5.2023). Wenn man auf der Baustelle arbeitet, bekommt man zusätzlich Taggeld bis zu 380,- netto pro Durchschnittsmonat. Langfristig lässt sich festhalten, dass Pflasterer ein krisensichererer Beruf ist, da gelerntes Fachpersonal in dieser Branche immer nachgefragt wird. 

Entscheidet man sich für die Ausbildung mit Matura, ist man sowieso jederzeit in der Lage, sich komplett neu zu orientieren.
Trotz einschlägiger Ausbildung bleibt man so flexibel, wie es sich für den modernen Arbeitsmarkt gehört.

Möchtest du selbst in die Praxis schnuppern und hautnah miterleben, was sich in einem Pflasterer-Betrieb alles tut? Dann bewirb dich für eine Schnupperpraxis. Mehr Informationen findest du auf
https://pflasterer-lehrling.at

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